Steuererklärung für Soldaten – Lohnsteuerhilfe Wilhelmshaven

Lohnt sich der Aufwand mit der Einkommensteuererklärung für Soldaten? In den meisten Fällen: Ja! Und das gilt insbesondere für Angehörige der Marine. Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Punkte, auf die Sie beachten sollten. Gerne unterstützt die Lohnsteuerhilfe Wilhelmhaven Sie bei Ihrer Steuererklärung für Soldaten.

Steuererklärung für Soldaten - Lohnsteuerhilfe Wilhelmshaven
Soldaten der Bundeswehr – Viele sind vor allem wegen der Vorsorgepauschale sogar zur Abgabe einer Einkommensteuererklärung verpflichtet.

Vorsorgepauschale – Was Soldaten wissen sollten

Grundsätzlich wird auch bei Soldatinnen und Soldaten eine Vorsorgepauschale berücksichtigt. Diese beträgt jährlich:

  • 1.900 Euro in den Lohnsteuerklassen 1, 2, 4 und 5,
  • 3.000 Euro in der Lohnsteuerklasse 3.

Die Vorsorgepauschale wird bereits beim Lohnsteuerabzugsverfahren berücksichtigt, wodurch die monatlichen Gehaltszahlungen höher ausfallen – ein Vorteil für viele. Doch hier kommt der Haken: Soldatinnen und Soldaten haben Anspruch auf unentgeltliche truppenärztliche Versorgung. Dadurch entstehen oft nur geringe oder gar keine Vorsorgeaufwendungen. Die Folge: Die im Steuerjahr zu viel erhaltene Entlastung muss zurückgezahlt werden.

Außerdem wichtig: Übersteigt die Vorsorgepauschale die tatsächlichen, abziehbaren Vorsorgeaufwendungen, dann ist man zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet. Vor diesem Hintergrund ist also sorgfältig in jedem Einzelfall zu prüfen, welche steuerlich abziehbaren Ausgaben im Steuerjahr entstanden sind.

Werbungskosten – Steuern sparen

Seit 2023 beträgt der Werbungskostenpauschbetrag 1.230 Euro pro Jahr. Dieser Betrag steht allen nichtselbstständig Tätigen zu, also auch Ihnen als Soldatin oder Soldat.
Werbungskosten umfassen alle Aufwendungen, die zur Erwerbung, Sicherung und Erhaltung der Einnahmen beitragen (§ 9 EStG). Der Pauschbetrag ist jedoch keine Höchstgrenze. Wenn Ihre tatsächlichen Kosten höher liegen, können Sie diese nachweisen und steuerlich geltend machen.

Typische Werbungskosten für Soldaten umfassen insbesondere:

  • Fahrtkosten,
  • Reisekosten,
  • Verpflegungsmehraufwendungen.

Wie es auf der offiziellen Seite der Bundeswehr treffend heißt:

„Die Einkommensteuererklärung ist meistens lästig und so verzichten viele der Arbeitnehmer auf diesen jährlichen Stress. In den meisten Fällen lohnt es sich aber, insbesondere wenn man nicht zur Steuererklärung verpflichtet ist.“

Steuererklärung für Soldaten - Steuern sparen - Lohnsteuerhilfe Wilhelmshaven
Steuern sparen können viele Soldaten, insbesondere durch die sogenannten Werbungskosten.

Fahrtkosten – Pendeln zwischen Wohnort und Dienststelle

Viele Marinesoldaten pendeln regelmäßig zwischen Wohnort und Dienstort. Diese Fahrten können steuerlich geltend gemacht werden, gleich ob die Strecke mit dem Auto, öffentlichem Nahverkehr, mit der Bahn oder dem Fahrrad zurückgelegt wird. Und zwar mit der Pendlerpauschale:

  • 30 Cent für die ersten 20 Kilometer,
  • 38 Cent für jeden weiteren Kilometer.

Wichtige Regeln für die Entfernungspauschale:

  1. Sie gilt nur für die einfache Strecke zwischen Wohnort und erster Tätigkeitsstätte, also zum Beispiel Ihrer Stamm-Kaserne.
  2. Dabei ist grundsätzlich der kürzeste Weg anzusetzen. Bietet sich ein weiterer Weg an, der aber verkehrsgünstiger ist, also Fahrtzeit einspart, kann auch dieser angesetzt werden.
  3. Die maximale Entfernungspauschale beträgt 4.500 Euro jährlich, kann aber unter bestimmten Voraussetzungen überschritten werden.

Die Entfernungspauschale umfasst alle Kosten, auch zum Beispiel beim eigenen Pkw die Ausgaben für Wartung also etwa Ölwechsel, Winterbereifung oder TÜV-Gebühren. Nur Unfallkosten können gegebenenfalls zusätzlich geltend gemacht werden, wenn der Schadensfall auf dem Weg zur Arbeit eingetreten ist.

Reisekosten und Trennungsgeld – Besondere Regeln für Soldaten

Marinesoldatinnen und -soldaten sind sehr mobil. Fahrten zu einem anderen Einsatzort als der ersten Tätigkeitsstätte, fallen nicht unter die Entfernungspauschale. Diese werden als Reisekosten separat abgesetzt. Das betrifft dann zum Beispiel die Kommandierung zu Lehrgängen, den zeitlich befristeten Einsatz in einer anderen Kaserne oder Truppenübungsplatzaufenthalte.

Grundsätzlich gilt: Tatsächlich angefallene Kosten können steuerlich geltend gemacht werden.

  • Wer seinen Pkw für die Fahrten zu dem anderen Einsatzort nutzt, kann pauschal 0,30 Euro pro Kilometer ansetzen. Dabei werden sowohl der Hin- als auch der Rückweg angesetzt.
  • Im Unterschied dazu: Wer Bahn oder/und öffentlichen Nahverkehr nutzt und dabei die Freifahrtberechtigung in Uniform beansprucht, hat keine Kosten. Entsprechend kann steuerlich auch nichts angesetzt werden.
  • Hinzu kommen unter Umständen auch Verpflegungsmehraufwendungen und Unterkunftskosten, dies auch zum Beispiel bei Auslandseinsätzen.

Komplex wird die Berechnung der Reisekosten durch das von der Bundeswehr gezahlte Trennungsgeld. Es ist also wichtig, alle Belege sorgsam durchzuarbeiten, in denen Erstattungsbeträge ausgewiesen sind.

Üblicherweise stellt die Bundeswehr Gemeinschaftsunterkünfte zu Verfügung und sorgt auch für die Verpflegung. Gleichwohl sollte man die Bezügeabrechnungen darauf prüfen, ob nicht doch Werbungskosten entstanden sind.

Fazit: Bei der Steuererklärung für Soldaten muss man genau hinsehen

Wer Steuern sparen möchte, sollte genau hinsehen. Sprechen Sie uns an. Wir haben die Erfahrung bei den steuerlichen Besonderheiten für Angehörige der Marine.

Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Einkommensteuererklärung für Marinesoldaten

Bin ich als Soldat verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben?

Wenn Ihre Vorsorgepauschale höher ist als die tatsächlichen Vorsorgeaufwendungen, müssen Sie eine Steuererklärung abgeben.

Was kann ich als Soldat von der Steuer absetzen?

Typische absetzbare Ausgaben sind zum Beispiel Fahrtkosten, Reisekosten, Verpflegungsmehraufwendungen, Unterkunftskosten bei Einsätzen und Arbeitsmittel.

Wie hoch ist die Pendlerpauschale für Soldaten?

Die Pendlerpauschale beträgt auch für Marinesoldaten 30 Cent für die ersten 20 Kilometer und 38 Cent für jeden weiteren Kilometer – und zwar für die einfache Strecke.

Kann ich Verpflegungsmehraufwendungen absetzen?

Grundsätzlich ja, bei längeren Einsätzen oder Kommandierungen können Verpflegungsmehraufwendungen geltend gemacht werden.

Wie wirken sich Auslandseinsätze steuerlich aus?

Bei Auslandseinsätzen können unter bestimmten Umständen zusätzliche Kosten für Unterkunft und Verpflegung abgesetzt werden, sofern diese nicht von der Bundeswehr erstattet wurden. Stichwort: Trennungsgeld.

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